ANDREAS JOCHUM
Andreas Jochum, geb. 1969, beschäftigt sich schon seit seiner Jugend mit den unterschiedlichsten Sportarten. Angefangen mit Kraft- und Ausdauersport kam er später zum Wing Chung. Während mehrjähriger Unterweisung in dieser Kampfkunst stellte sich dazu ein großes Interesse für die „drei inneren Kampfkünste“, Taijiquan, Xingiquan und Baguazhang ein, allen voran natürlich Taijiquan. So führte ihn sein Weg zum Wu Taiji, was sein Bewusstsein für die Körperarbeit und das Qi Gong/Yangsheng erweiterte. Geprägt durch das anwendungsorientierte Wing Chung mangelte es ihm hier aber an realistischer Anwendbarkeit. Doch war sein Interesse für den sanften, fließenden und meditativen Übungsweg im Taijiquan und Qi Gong/Yangshen geweckt.
Nach weiteren Jahren des kombinierten Übens begann schließlich eine Odyssee kreuz und quer durch den deutschsprachigen Raum, auf der Suche nach einem Lehrer, der seinen Stil auch als anwendbare Kampfkunst versteht und unterrichtet. Dabei lernte er die unterschiedlichsten Stile (Chen, Yang und Wudang Taiji, Bagua, Xingyi und Bajiquan u.m.) und Lehrer kennen, was ihn aber alles nicht so recht überzeugte. Parallel dazu gab es immer wieder mal Ausflüge in die Welt des Yoga, wobei er Erfahrungen mit den verschiedenen Richtungen wie Hata, Ashtanga und Kundalini machte.
Als er dann 2013 seinen jetzigen Lehrer Nabil kennenlernte, sollte es eigentlich nur eine Erweiterung einer gerade erlernten 83er Chen-Stil Form sein. Anfangs etwas irritiert durch die Kräftigkeit des Trainings, stellte er jedoch sehr schnell fest, dass die Genauigkeit und Informationsdichte der Forminhalte alles ihm bis dahin Bekannte übertraf. Und die Anforderungen an Beweglichkeit, Kraft und Ausdauer waren viel höher als im üblichen Gesundheits-Taiji. So beschloss er, trotz seiner Vorbehalte, einfach die Anweisungen seines neuen Lehrers zu befolgen. Nach ein bis zwei Jahren des Übens und regem Austausch und Partnertraining mit Leuten aus dem Yiquan, Karate, Judo, Weng Chung, Xingiquan, Kickboxen, Thaiboxen, Tang Lang, Suai Jiao und Tongbei schloss er, dass genau diese fehlende Stärke in Körperstruktur und spiraliger Kraft die bis zu dieser Zeit von ihm geübten Taiji-Stile in ihrer Anwendbarkeit einschränkte. Außerdem bemerkte er, dass sich plötzlich ein wirkliches Bewusstsein für Bewegungsführung aus dem Körperzentrum einstellte, was vorher nur immer graue Theorie aus Büchern war. Aus der anfänglich geplanten kleinen Erweiterung, ist nunmehr, nach fast fünf Jahren, das Taijiquan bei Nabil zu seinem vorrangigsten Übungsweg geworden. Sein Hauptanliegen bleibt, eine auf innerer Körperarbeit (Qi Gong/Yangsheng) basierende, gesund erhaltende und anwendbare Kampfkunst zu lernen und lehren.