Seidenspulen chansi

Die seidenspulende Kraft (Spiralkraft) nach den bebilderten Erklärungen von Chen Xin, hier in der deutschen Übersetzung aus dem Chinesischen durch das CTND.

Hier folgen einige Übersetzungen zur seidenspulenden Kraft (Spiralkraft) aus dem Werk von Chen Xin (太极拳图说). In deutscher Sprache direkt aus dem Chinesischen Original von ca. 1919: Chen Xin. (2007 reprint). Chenshi taijiquan tushuo. Taiyuan: Shanxi kexuejishu chubanshe.

 

Diagramm der seidenspulenden Kraft auf der Vorderseite des Körpers

Chen Xin zhengmian

Über den ganzen Körper hinweg gibt es ohne Ausnahme seidenspulende Kraft. Über das nach innen und nach außen Spulen [kann man sagen], dass es beides der Bewegung und dem Aussenden entspricht. Es gibt das vordere [Spulen] der linken Hand, wenn die rechte Hand hinten ist, [oder auch] wenn die rechte Hand vorne ist und die linke hinten, und wenn man mitläufig schließt. Es gibt auch das [Spulen], wenn die linke Hand innen schließt, und [dabei] der rechte Rücken schließt, und es gibt das [Spulen], bei dem man die gegenläufige (fan) Rücken-Kraft nutzt und nach hinten schließt. Alle Stellungen haben so ihre jeweiligen Bedeutungen und man sollte sie auf natürliche Weise beim Bewegen benutzen. 

Der große Zeh des Fußes wartet auf die Energie (qi) der Hand, die sich nach hinten zum Fuß bewegt, um so mit der Hand gemeinsam zu schließen. Nur so kann man stabil schreiten. 

Diese Kräfte werden alle vom Herzen ausgesendet. Es tritt nach innen in die Knochen ein und nach außen in die Haut, es eine [einzige Spirale], es sind nicht mehrere Teile. Diese Kraft ist das Qi, das vom Herzen ausgesendet wird. Es muss zentral und korrekt geführt werden, dann ist es die "zentrale Energie" (zhongqi). Wenn diese genährt wird, kann man es das "die überbordende Energie" nennen (haoran qi).

(Chen Xin, 2007, S. 47) 

 

Diagramm der seidenspulenden Kraft auf der Rückseite des Körpers

Chen Xin beimian

Die Kopfspitze auf der Rückseite des Körpers nennt man Scheitelkraft (ding jin). Der große Wirbel (dazhui) fungiert als Trennlinie [zwischen linker und rechter Körperseite]. Unter dieser Trennlinie ist das Rückgrat (lü). Die zentralen Knochen bilden die Wirbelsäule (ji). Die beiden Nieren bilden die Taille (yao). Ob die Füße leer oder substanziell sind, liegt an den Händen. Wenn die Hand leer ist, ist der Fuß ebenso leer, wenn die Hand voll ist, ist der Fuß ebenso voll. 

 

Theorie zur Essenz des Seidenspulens im Taijiquan

Taijiquan ist auch eine Methode des Seidenspulens. [Es gibt] eintretendes Spulen, zurückziehendes Spulen; horizontales [linkes und rechtes] Spulen, vertikales [oben und unten] Spulen, nach innen und außen Spulen, großes und kleines Spulen [sowie] mitläufiges und gegenläufiges Spulen. Wichtig hieran ist, beim Hereinleiten das Spulen [ebenso] zu nutzen [wie auch] beim nach vorne gehen, [und] es darf nicht [nur] von speziellen Anwendungen [abhängen]; [hinge es] von speziellen Anwendungen ab, könnten Yinyang sich nicht gegenseitig Wurzel sein. Normale Menschen verstehen das nicht, alle halten es [bloß] für ‚weiche Hände‘. Wenn man von außen schaut, sieht es [zwar] so aus. Wenn man [aber] den Geistesrhythmus (shenyun) beim Hände kreuzen [also kämpfen] benutzt, werden Härte und Flexibilität beide verwendet, [gerade] so, wie es passt. Ohne lange Zeit [des Übens] kann [die Fertigkeit] nicht kommen, und man kann die Details nicht durchdringen. Beide Schultern hängen lassen, beide Ellbogen senken, delikat wie eine Maid, die einen Mann erblickt, [aber] wie ein wilder Tiger, der vom Berg herabkommt.

Die Hände wie beim Balanzieren, um ein Ding abzuwägen. Beim Weg des Faustkampfes muss ich in der Herzensmitte dieses Abwägen besitzen. Wenn er [der Gegner] vor- und zurückprescht, trete ich mit meinem geschulten Bewusstsein (jingshen) entgegen und das ist dieses formlose Abwägen. Wenn man formloses Abwägen nutzt und die sichtbaren Indikatoren, kann man mit den Händen ermessen, wie leicht oder schwer etwas wirklich ist und angemessen agieren, [und] das wird magische Hand [also Meisterschaft] genannt.

(Chen Xin, 2007, S.47f) 

 

Das Diagramm des Seidenspulens in Händen und Füßen

Chen Xin shouzu chansijintu

Die Energie verläuft auf der Innenseite der Arme immer mit seidenspulender Kraft. Das gilt für Hände und Füße.

 

Bild 1. Dieses zeigt den Verlauf der inneren Kraft (nei jin) durch Schulter und Arm bis in die Fingerspitzen.

Bild 2. Dieses zeigt den Verlauf innerer Kraft bis in die Fingerspitzen und zurück bis in die Achsel, Schulter und Arm. 

 

Das erste Bild ist die ausgehende Kraft (chu jin), das zweite Bild ist die eintretende Kraft (ru jin). 

 

(1) Die Armkraft folgt dem Aussenden des Herzens und geht durch die Schulter, dem Ellbogen und kommt in den Fingern an. Dieses ist die Methode des mitläufigen Spulens (shun). Von den Knochen bis zur Haut, von der Schulter bis zu den Fingern wird Essenz (jing) nach außen gesendet. 

(2) Die von den Fingerspitzen bis zur Schulter zurücklaufende seidenspulende Methode wird eintretende Essenz (ru jing) genannt,um zu locken den den Gegner näher zu mir heran zu führen. 

(Chen Xin, 2007, S.99) 

 

Die Kraft (jin) in den beiden Beinen wird insgesamt von den Zehen geführt. Nach oben windet sie sich über den Knöchel, über die Knie und erreicht den Oberschenkelansatz und den Zwischenraum der beiden Beine, der Schrittbereich (dang) genannt wird, wo sich auch der Damm(-punkt) befindet (der Akupunkturpunkt Huiyin). Beim Bewegen der hinteren Ferse, wenn man auf den Boden auftritt, erreicht man die Akupunkturpunkte Tonggu und Dazhong auf der Außenseite der Wade und kommt durch die Akupunkturpunkte Yinbai, Dadun und Lidui, wenn man dann tatsächlich auf den Boden auftritt. 

(Chen Xin, 2007, S.99f)

 

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